‚Blick auf Leutzsch‘, Jurek Rotha, 56,5 x 73, Lithografie auf Büttenpapier, 2024

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Jurek Rotha lebt und arbeitet in Leipzig und ist seit 1988 autodidaktisch als Künstler tätig. In
seinem Atelier in Leutzsch widmete er sich über Jahre hinweg gegenständlichen Themen, wobei er
heruntergekommene Industriegebäude und Zivilisationsabfall zum Thema wählte. Verwüstete
Räume, zerfledderte Fassaden und hinterlassener Müll sind wiederholt in seinen Gemälden zu
finden. Für die BSG schuf Rotha eine Lithografie, die dasselbe Motiv wie sein versteigertes Ölbild
„Im Flutlicht“ aufgreift. Das Motiv, das von seinem Atelierfenster aus zu sehen ist, zeigt die
historischen Fabrikgelände Leutzschs mit einem präsenten Graffiti, das den Stadtteil mit „Chemie“
markiert.
Rothas jüngste Arbeiten zeigen morbide Bildwelten und Landschaftsporträts, die die Schlucht
zwischen Aversion und Affektion erkunden und feine Brücken schlagen.
Proportionsverschiebungen, Verzerrungen, Verschachtelungen, Zerfall und Wiedergeburt prägen
seine Werke. Akribische Gesten, oft wie einem stillen Plan folgend, flirren in dämmrigen
Kompositionen, die einen ungewissen Umbruch anzudeuten scheinen. Maschinen, Tiere,
Menschen, Dinge und Landschaften sind sowohl in ihrer Eindeutigkeit klar als auch in ihren
Attributen bis zur Abstraktion aufgelöst.